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Warum Selenskyj Trump energisch die demokratische Stirn bieten muss

Autokratie trifft Rechtsstaat: Trump will den Frieden „aushandeln“, doch Selenskyj darf das rechtlich gar nicht. Und während Budapest als Gipfelort diskutiert wird, zeigt sich: am Ende bleibt nur heiße Luft.

Wenn Autokratie, Narzissmus und Rechtsstaat aufeinanderprallen

Donald Trump will den Frieden in der Ukraine „persönlich aushandeln“. In Budapest, bei Viktor Orbán, dem wohl treuesten Putin-Versteher innerhalb der EU.

Die Nachricht klingt nach Weltpolitik – in Wahrheit ist sie ein Symptom politischer Selbstinszenierung.

Warum Selenskyj gar kein Land „abgeben“ kann

Trumps Forderung, Selenskyj solle „vernünftigerweise ein paar Gebiete opfern“, verkennt sowohl die ukrainische Verfassung als auch das Prinzip demokratischer Macht.

Nach Artikel 73 der ukrainischen Verfassung dürfen Grenzänderungen nur durch eine landesweite Volksabstimmung beschlossen werden.

Kein Präsident, kein Parlament kann das allein entscheiden.

Ein Gebietsverzicht ohne Referendum wäre ein Verfassungsbruch – und würde Selenskyj sofort politisch und rechtlich entmachten.

Seine „Härte“ ist also keine Pose, sondern Pflicht: Er kann Land nicht verschenken, weil es ihm nicht gehört.

Das ist der Kern der Demokratie – Macht ist kein Besitz, sondern ein Auftrag.

Zwei politische Psychen im Clash

Selenskyj repräsentiert eine funktionierende Demokratie im Ausnahmezustand.

Trump verkörpert ein System persönlicher Macht, das sich selbst für das Volk hält.

In Trumps Logik ist Stärke Dominanz, nicht Integrität.

Wer nicht nachgibt, kränkt sein Selbstbild.

Wenn diese beiden Männer aufeinandertreffen, stoßen nicht zwei Verhandlungspartner, sondern zwei Psychologien aufeinander:

– der Demokrat, der Gesetze achtet,

– der Narzisst, der sich selbst verhandelt.

Budapest: Symbol der Illusion

Putin steht unter Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs.

Ungarn ist Mitglied und müsste ihn bei Einreise festnehmen.

Ein Flug aus Russland nach Budapest würde NATO-Luftraum durchqueren – juristisch und politisch praktisch unmöglich.

Das vermeintliche „Gipfeltreffen“ ist ein Theaterstück ohne Bühne – ein Versuch, Größe zu inszenieren, während die Realität die Tür verschlossen hält.

Warum Selenskyj standhalten muss

Trumps „Friedensplan“ ist kein Plan, sondern eine Spiegelfläche.

Er sucht Anerkennung, nicht Lösung.

Echter Frieden setzt Recht, Sicherheit und Selbstbestimmung voraus – alles, was Putin verweigert und Trump für verhandelbar hält.

Selenskyj muss klar bleiben, weil Nachgiebigkeit keinen Frieden bringt, sondern Demokratien aushöhlt.

Wer heute aufgibt, weil ein Diktator Druck macht, verliert morgen das Recht, sich Demokrat zu nennen.

Am Ende: heiße Luft in Budapest

Budapest steht symbolisch für eine Welt, die mehr Schein als Substanz produziert.

Trump strebt Selbsterhöhung an, Putin Revanche, Selenskyj Rechtsstaatlichkeit.

Aus diesen Zutaten entsteht kein Gipfel – nur ein politischer Dampfwolkenversuch.

Selenskyj kann nicht nachgeben, weil ihn seine Verfassung bindet.

Trump versteht nicht, warum Regeln überhaupt gelten sollen.

Putin fürchtet genau diese Bindung an Gesetze.

Das Ergebnis dieser Konstellation: keine Annäherung, kein Frieden – nur die Erkenntnis, dass Demokratie und Narzissmus nicht verhandelbar sind.

Schlussgedanke:

Solange Trumps Ego Politik spielt und Putin Gesetze bricht, bleibt Selenskyjs Widerstand das letzte Bollwerk gegen die Rückkehr einer Welt, in der Wahrheit nur noch eine Verhandlungsmasse ist.

(Kategorie-Tags: Ukraine · Demokratie · Trump · Putin · Europa · Recht und Politik)